Die Birnen sind reif!

Unser Spalier ist dieses Jahr nicht so sehr behangen wie letztes Jahr.
Das heisst: Es kommt kein Stress auf betreffend Verarbeitung der köstlichen Früchte.
Es wird reichen für drei bis vier Kuchen und ein paar wenige „Eingemachte“ in Zuckersirup als Beilage zu dem traditionellen Rehrücken, der jeweils im November
bei uns auf den Tisch kommt.

 

Mehr nicht.

 

Für die eingemachten Birnen ist mein Mann Wolfgang zuständig. Das ist mir zu klebrig.
Kuchen hingegen, ist mein Gebiet – normalerweise. Nur, der erste Birnenkuchen –
einige Jahre ist‘s her – der war für mich eine sehr leidige Geschichte. Oder für die andern, wie man’s nimmt.

 

Üblicherweise geniessen wir Sonntags ein Essen. Dies meist mit Freunden, aber diesmal glücklicherweise nur zu Dritt. Ich weiss nicht mehr genau was das Menu war, aber zum Dessert präsentierte ich voller Stolz den wunderschönen „umgekehrten“ Birnenkuchen. Die allerschönste Birne, die grösste am Baum, ja wahrscheinlich seit Anbeginn der Existenz dieses Spaliers, habe ich dazu verwertet.

 

Birnenkuchen

Bild: Birnenkuuuuu… *sabber*

 

Meine Männer strahlten! Jeder, auch ich, erhielt ein schönes grosses Stück auf den Teller. Garniert mit einem Klatsch, leicht mit Vanille gezuckertem Schlagrahm. Nicht zu dick.

 

Auf los ging‘s los. Alle drei schoben praktisch gleichzeitig den ersten Biss in den Mund.
Und ebenso gleichzeitig spuckten wir alle drei den halb gekauten Kuchen wieder zurück in den Teller.

 

Wäähhhh grusig! Hundertfünfzig Gramm Salz!

 

So muss ich jetzt jedes Jahr, wenn dieser Kuchen wieder fällig ist, den Spott über mich ergehen lassen. Ich hätte Lust, die Beiden wieder mal reinzulegen.

 

Hier das Rezept:

 

Zutaten Sirup:

 

• 100g Zucker
• 2-3 Esslöffel heisses Wasser
• 2-3 grosse Birnen

 

Zutaten Kuchenbisquit:

 

• 150g weiche Butter
• 150g Zucker
• 3 Eier
• geriebene Schale einer halben Zitrone
• 120g Mehl
• 1 Kaffeelöffel Backpulver
• eventuell ein wenig Birnenschnaps

 

Den Backofen bei Unter- und Oberhitze auf 180°C vorheizen.
Eine Springform 24-26cm Ø mit Backpapier bespannen (Papier auf den Boden legen und mit dem Ring einklemmen). Dann die ganze Form mit wenig Butter einreiben.

 

Nun die Butter mit dem Zucker und den drei Eiern in der Küchenmaschine oder dem Mixer gut umrühren, bis der Teig schön luftig und hell ist. Die geriebene Zitronenschale beigeben. Dann langsam das mit Backpulver gemischte Mehl dazu sieben.

 

Die Birnen schälen, das Kerngehäuse entfernen, vierteln und in dünne Scheiben schneiden.

 

In einer kleinen Pfanne (nicht beschichtet) werden die 100gr Zucker hellbraun karamellisiert. (Aufpassen, dass es nicht verbrennt). Mit heissem Wasser ablöschen und in der Pfanne schwenken, bis der Zucker ganz aufgelöst ist.
Nun diesen Sirup in die vorbereitete Springform giessen. Darauf drapiert man rosettenförmig die Birnenschnitze. (Der Karamell-Sirup lässt sich nicht regelmässig auf dem Kuchenform-Boden verteilen. Dies macht aber nichts, beim Backen geschieht das automatisch).

 

Der Teig wird jetzt auf die Birnen gegeben. Er muss nicht gleichmässig bis an den Rand verstrichen werden, denn beim Backen verteilt er sich ebenfalls von selbst.

 

Die Backzeit beträgt ca. 40 Minuten. Danach den Kuchen in der Form auskühlen lassen, den Rand mit einem Messer lösen, den Ring entfernen und auf eine Platte stürzen.

 

Am besten schmeckt der Kuchen lauwarm mit kaltem Schlagrahm.

 

Birnenkuchen

Bild: Jetzt wird angeschnitten!

 

Aber Achtung – Zucker nie mit Salz verwechseln!